6. August bis 17. September 2022 | Elvira Bach
Als Kultur-Highlight zu ihrem 20jährigen Bestehen präsentierte die Galerie 11 ab Anfang August die bekannte Malerin Elvira Bach. Zu sehen war eine Auswahl an Grafiken.
Elvira Bach, geboren 1951, studierte nach einer Ausbildung an der Staatlichen Glasfachschule in Hadamar in den 70er Jahren in Berlin Malerei – zeitgleich mit Rainer Fetting, Helmut Middendorf oder auch Salomé. Sie gehört zur Gruppe der Neuen/Jungen Wilden, die in den 80er Jahren mit expressiven Gesten, Graffiti-Anlehnungen und emotionaler Wucht den Gegenpol bildeten zu verkopfter Konzeptkunst und Minimal Art.
Bach arbeitete während ihres Studiums auch an der Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer als Foyerdame, Requisiteurin und Souffleuse. 1982 erhielt sie ein Aufenthalts-Stipendium in der Dominikanischen Republik und wurde schlagartig bekannt durch ihre Teilnahme an der Dokumenta 7 in Kassel. Seitdem stellt sie national und international aus.
Ihre neoexpressionistischen Frauenbildnisse spiegeln die Themen ihres eigenen Lebens wider. Die Ähnlichkeiten der Bilder mit ihrer eigenen Person sind unverkennbar. Zuerst drehen sich die Werke größtenteils um das Thema „Ich“. Nach Heirat, Geburt der Söhne und Rückzug ins häusliche Privatleben spiegelt sich in ihren Werken verstärkt ihr familiäres Umfeld wider. In den letzten Jahren ist immer wieder die einzelne Frau ganz präsent. Dabei ist sie bis heute ihrem Malstil treu geblieben: Grelle Farben, kräftige Pinselzüge, kantige Körperformen und fordernder Blick. Große Ohrringe, Zigarette, knallrot geschminkter Mund zeichnen ihre Bilder als auch sie als Künstlerin aus!
Das Interview zur Ausstellungeröffnung ist inzwischen veröffentlicht als Episode #11 bei Kultur und Wort, der Kunst-Podcast ausm Norden.