Ein Nachmittag mit dem alten Barden aus Hamburg
„Dat du mien Leevsten büst“ oder „Auf der Reeperbahn nachtsum halb eins“ – wer kennt sie nicht, diese Gassenhauer oder Heimatlieder, die über Jahrzehnte als Geschichten weiterge“sungen“ wurden. An diesem Nachmittag wurden solche Lieder nicht nur gesungen, sondern unter dem liebevollen Blick von Jochen Wiegandt historisch aufgedröselt.
Die Idee, Lieder – speziell traditionelle Volkslieder – auf ihre Geschichte zu untersuchen, kam Jochen Wiegandt 1972 durch seine erste Band, aus der dann 1975 das bekannte Trio „Liederjan“ wurde. Hier war er schon damals so etwas wie der Archivar und „Klookschnacker“. Ihn faszinierte die reiche Liedgeschichte Deutschlands, und er begann dann von Hamburg aus, besonders in der ganzen Norddeutschen Tiefebene zu forschen.
Op Hoch un platt
Acht Bücher mit Liedern und Lexika von ihm sind seither erschienen – auch „Ausreißer“ wie München und das Ruhrgebiet waren dabei. Und er bekam für seine „Liederatur“ reichlich Zuspruch landauf – landab, so wie beim neuesten Schleswig-Holstein-Liederatur-Buch.
Mit 75 un siet 50 Johr op de Bühn
Der „musikalische Hand- und Mundwerker“, wie er sich selbst nennt, feierte jüngst seinen 75. Geburtstag und sein 50 jähriges Bühnenjubiläum und freut sich weiter auf lebendige Nachmittags- und Abendkonzerte in kleinen und großen Kreisen.
Mitsingen war stets angesagt, Zuhören immer ratsam und Humor unbedingt garantiert.