Meinrode, ein fiktives, kleines Dorf westlich unweit der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze im Jahr 2000: Die 30jährige Wiebke Bolitta ist eine Kriegsenkelin. Ihre Kindheit in den 70er Jahren als Tochter ostpreußischer Flüchtlinge ist geprägt vom Schweigen und der Gefühlsarmut der Eltern. Erst durch das Erkennen, wie sehr die familiäre Situation auch das Leben ihres Neffen Gunnar beeinträchtigt, löst sie sich allmählich aus ihrer Erstarrung. Gemeinsam mit ihrer alten Schulfreundin Stella Mahlmann macht sie sich auf die Suche nach Antworten auf ihre Fragen. Das, was sie ans Tageslicht befördern, gefällt nicht jedem in dem kleinen Dorf.
Für die Generation „Kriegsenkel“ ist der 2. Weltkrieg auch heute noch nicht vorbei. Sie tragen die erlebten, viel zu oft verschwiegenen Kriegs- und Fluchttraumata der Eltern und Großeltern mit sich. Ein Ballast, den sie kaum benennen können und der sie doch in unzähligen Fällen an einem selbstbestimmten und glücklichen Leben hindert. Immer schwebt da etwas Dunkles über allem, das sie nicht benennen können. “Nach dem Schweigen” ist die fiktive Geschichte einer jungen Frau, die sich ihrem „Erbe“ stellt, einen schmerzhaften Weg geht, am Ende aber lernt, sich innerlich davon zu lösen und sich selbst als eigenständigen und selbstverantwortlichen Menschen wahrzunehmen.
Ein schweres Thema? Ja! Ein schweres Buch? Nein!
Stefanie Fricke wuchs in den 70er Jahren im Kreis Goslar an der innerdeutschen Grenze auf, studierte Musik und wurde zunächst Orchestermusikerin (Göttinger Symphonie Orchester und Symphoniker Hamburg). Heute arbeitet sie als Kulturmanagerin und systemischer Coach. Sie lebt mit ihrem Mann in Schleswig-Holstein, nahe Hamburg. „Nach dem Schweigen“ ist ihr erster Roman.